Dynamik – die Geschichte zum Living Care Lab Schaumburg
Kreative Prozesse unterliegen einer eigenen Dynamik. Sie entstehen vermeintlich zufällig. So auch die Idee des Living Care Lab Schaumburg, die in einem engen Zusammenwirken von Politik, Verwaltung, Sozialwirtschaft und Wirtschaft unter dem Dach der Wirtschaftsförderung der Stadt Stadthagen in fast schon atemberaubender Geschwindigkeit zusammengeführt wurde.
Ausgangssituation
Der Markt der Pflege wächst bedingt durch demographische Parameter und eine immer älter werdende Gesellschaft jährlich um 5%. An die ambulante sowie stationäre Pflege werden enorme gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen gestellt.
Für die Realisierung der notwendigen Transformation der Pflege hat die Stadt Stadthagen ein kompetentes Konsortium zusammengeführt, um ein Living Care Lab für den gesamten Landkreis in Zentrum Stadthagens zu etablieren.
Stadt Stadthagen als Träger der Initiative
Der Bereich der Gesundheits- und Pflegewirtschaft ist von besonderem Interesse für das Wirtschaftsgeschehen der Stadt beeinflusst zunehmend auch das wirtschaftliche Umfeld der Stadt. Mit dem Förderprojekt Living Care Lan will die Stadt nicht nur die digitale Entwicklung nach vorne treiben, sondern ganz besonders durch die umfassende Begleitung junger Geschäftsmodelle, neue Arbeitsplätze schaffen und zudem Stadthagen den Gründer*innen attraktiven Lebens- und Wohnort anbieten.
Wirtschaftsförderung als Koordinator
Für die Wirtschaftsförderung ist die Projektentwicklung des Living Care Lab Schaumburg im Umfeld der Pflege- und Gesundheitswirtschaft ist von strategischer Bedeutung: Einerseits handelt es sich um einen der großen, ökonomischen Wachstumsmärkte, dessen Funktionsfähigkeit sehr wichtig für das Wohl unserer Gesellschaft ist. Andererseits bieten eine intensive Zusammenarbeit der Akteure, das Hervorbringen von Innovationen und die digitale Vernetzung große Chancen, bislang nicht realisierte Potenziale zu heben. Von besonderer Bedeutung ist darüber hinaus die kompetente Begleitung junger Gründer*innen durch intensive Förderberatungen und Vernetzungen mit den Stake Holder der Branche, um eine langfristige Bindung an einen aufgeschlossenen und motivierten Standort zu generieren.
Co Creation – Partner*innen & Förder*innen
Im Rahmen eines eintägigen Workshops wurden erste Szenarien, Strukturen und Aufgaben eines Living Care Lab in einem moderierten Design Thinking Workshop entwickelt und als Orientierungspunkte fixiert. Design Studierende visualisierten, den von Prof. Gunnar Spellmeyer (Entrepreneurship Center Nexster, Fakultät III Design und Medien, Hochschule Hannover) moderierten Workshop.
Den Teilnehmenden wurden Methoden des Design Thinking vorgestellt und in Kontext mit dem Lab und seiner Aufgaben gebracht. Die Struktur der Teilnehmenden spiegelte die Motivation der Stakeholder der Pflegebranche in besonderer Weise wider. Zum Abschluss wurden von allen Teilnehmenden eine breite Mitwirkung und Unterstützung verbindlich zugesagt.
Mit dabei waren der Gastgeber des Workshops das Kreisaltenzentrum Stadthagen, EMB Leuchten GmbH, Bückeburg, Augenarztzentrum Stadthagen, AWO Kreisverband Schaumburg, Josua Stegmann Heim, Barmer Stadthagen, BKK 24 Obernkirchen, Institut für Universal Design München, Casadomi Stadthagen, Fakultät III Design und Medien der Hochschule Hannover, Hospiz- und Palliativnetzwerk Schaumburg und die Wirtschaftsförderung der Stadt Stadthagen.
Förderung und Netzwerk
Nach einem gewaltigen Kraftakt gelang es innerhalb einer Zeitspanne von nur 4 Wochen den Förderantrag „Living Care Lab Schaumburg“ beim Amt für Regionalentwicklung in Hildesheim fristgerecht einzureichen. Das gesamte Team wartete angespannt ob sich unsere Stadt als Leuchtturm Initiative des nds. Ministeriums für Bundes und Europaangelegenheiten dem Förderprojekt „Zukunftsräume Niedersachsen“ anschließen durfte.
Am 02.12.2019 war fast schon Weihnachten. Frau Birgit Honé, Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, übergab den Förderbescheid an Bürgermeister Oliver Theiss, Kreisrat Klaus Heimann, MDL Karsten Becker, Lars Masurek und Jessica Lietzau von der Wirtschaftsförderung der Stadt Stadthagen. Das dies gelungen konnte, war sicherlich auch der breiten Unterstützung eines breiten Netzwerks von Innovator*innen zu verdanken.
Ein starkes Netzwerk
Das Fundament des Living Care Lab Stadthagen bildet die starke Struktur eines lokalen, regionalen, nationalen und eines aufkeimenden europäischen Netzwerkes.
Den Ankerpunkt bildet die städtische Initiative Start Stadthagen mit seinen Partnern Co Working Space iKantine und Business Angel Initiative und Weserbergland AG.
Mit dem Landkreis Schaumburg hatten wir schon in der Ideenphase einen zuverlässigen Partner an unserer Seite.
Digitale und analoge Innovationen für (und mit) der Pflege entstehen aus offenen und lebendigen Netzwerkstrukturen. Die Bedeutung der Pflege für alle gesellschaftlich Handelnden und Bürger*innen wird durch die breite lokale, regionale, nationale und auch in ersten europäischen unserer verbundenen Netzwerker*innen deutlich:
Dies sind die Unternehmen: Sicherheitshaus Gröger, Küchen Brunsmann, Casala und der Rosenhof. Die überregionalen Partner*innen: Nexster- Entrepreneurship Center der Hochschulen Hannovers, Fakultät III Design und Medien der Hochschule Hannover, Linga – Landesinitiative Generationen gerechter Alltag als Teil des Innovationszentrums Niedersachsen, das Social Innovation Center der Region Hannover, der Co Working Space Hafven, Public Intellegence Denmark, der Verein Care for Innovation e.V. aus Berlin und als Medienpartner die Fachzeitschrift Care Invest des Fachverlages Vincentz Network.